Einsätze des THW erstrecken sich häufig über mehrere Tage, wenn nicht sogar Wochen. Deshalb muss ein technischer Zug nicht nur seine Fachaufgaben beherrschen, sondern auch in der Lage sein, für mehrere Tage ein Feldlager zu betreiben und sich dort autark zu versorgen. Diese Fähigkeit stellte der OV Regensburg vergangenes Wochenende im Rahmen einer zweitägigen Übung unter Beweis. Gleichzeitig zum Bau und Betrieb des Lagers wurde von den Helfern der Fachgruppe Wassergefahren eine schwimmende Arbeitsplattform auf der Donau gebaut und in Betrieb genommen.
Während die Fachgruppe Wassergefahren am Samstagmorgen ihre Ausstattung verlastete, machten sich die Helferinnen und Helfer der Bergungsgruppen daran, die nötige Ausrüstung für das Feldlager zusammenzustellen. Dazu gehörten ein Zelt für die Übernachtung aber auch beispielsweise Kühlgeräte für Lebensmittel, Sitzgelegenheiten, Feldbetten, Hygieneausstattung und vieles mehr. Zudem musste natürlich auch die nötige Verpflegung besorgt und verladen werden.
Schließlich am Donauufer angekommen, konnte der Aufbau beginnen. Die schwimmende Arbeitsplattform wurde mithilfe des Ladekrans aus vier Halbpontons aufgebaut, die mittels dreier Alu-Träger zu einer Plattform verbunden wurden. Um ein sicheren Begehen dieser Plattform zu ermöglichen, wurden die Träger zudem mit sog. Fahrbahnplatten belegt. Für den Vortrieb des maximal 8t schweren Fahrzeugs auf dem Wasser sorgen zwei 70 PS starke Außenbordmotoren, welche am Heck der beiden Halbpontons angebracht werden.
Unterdessen war beim Aufbau des Feldlagers mehr Muskelkraft gefragt: So mussten nicht nur das Gestänge des Zeltes aufgebaut und mit der Zeltplane bespannt werden, sondern auch Tische und Bänke aufgestellt werden sowie die Feldbetten für die Nacht vorbereitet werden. Dank des guten Wetters und vieler helfender Hände konnten sowohl die Arbeitsplattform als auch das Feldlager bis Mittag in Betrieb genommen werden.
Den Nachmittag nutzen die Boots- und Arbeitsplattformführer des Ortsverbandes dann um ihre Kenntnisse im Umgang mit diesem ungewöhnlichen Wasserfahrzeug aufzufrischen. Dabei wurde besonderes Augenmerk darauf gelegt, die rasche und fehlerfreie Kommunikation mittels Handzeichen zwischen Plattformführer und den Bedienern der Motoren zu üben. Neben Ab- und Anlegemanövern an verschiedenen Ufern wurden auch das Verhalten bei Schiffsverkehr und das Manövrieren bei stärkerer Strömung im Bereich der Steinernen Brücke geübt.
Nach getaner Arbeit konnte der Tag bei gekühlten Getränken und leckerem Essen am Grill im Feldlager ausklingen.
Der Abend sollte jedoch nicht gänzlich ungenutzt verstreichen: Die einsetzende Dunkelheit nutzen die Helfer noch für eine kurze Beleuchtungsübung. Dabei wurden mithilfe der Scheinwerfer und Stative aus der Ausstattung des GKW 1 die Arbeitsstelle sowie die Anlegestelle der Arbeitsplattform großflächig und blendfrei ausgeleuchtet. Diese Aufgabe wurde durch zwei Teams innerhalb einer vorgegebenen Zeit ausgeführt.
Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen des Rückbaus: Nach einer letzten Ausfahrt bei einem kräftigen Regenschauer mit der Arbeitsplattform bauten die Gruppen das Feldlager und die Plattform bei Sonnenschein wieder ab und transportierten das Material wieder zurück zur Unterkunft, wo es wieder einsatzbereit verstaut wurde. Es hat sich gezeigt, dass THW-Helfer auch bei schlechtem Wetter ihre Arbeiten verrichten.
Nach dem Anstrengenden Wochenende freuten sich die Helferinnen und Helfer dann zurecht auf einen entspannten Sonntagnachmittag!
Wir möchten uns ganz herzlich bei der DRLG OV Regensburg für ihre Gastfreundschaft bedanken!
Fotos: Ferdinand Härtl