In den Morgenstunden des 12. Januar 2010 wurde der karibische Inselstaat Haiti von einem Erdbeben der Stärke 7,0 erschüttert. Dabei starben 230.000 Menschen, rund 100.000 wurden verletzt. Die ohnehin sehr schwache Infrastruktur wurde weitgehend zerstört. Schon damals waren Oberpfälzer bei der Soforthilfe dabei.
Jetzt geht es um den Wiederaufbau und die Verbesserung der Bedingungen für eine Million Menschen die derzeit in den rund 1.200 Übergangslagern leben müssen. Dazu gehören der Bau von Drainagen, um die Lager während der Regenzeit vor Überflutungen zu sichern, die Befestigung von Unterkünften und von Wegen sowie die Wasserversorgung. Mit den sogenannten Cash-for-Work Programmen (Geld für Arbeit) werden die in den Lagern lebenden Menschen direkt in die Baumaßnahmen eingebunden. Sie packen selber mit an und bekommen dafür etwa 4 € am Tag um ihr Leben selber finanzieren zu können. Überall in Port-au-Prince sind Männer und Frauen in Cash-for-Work-T-Shirts unterwegs, denn bezahlte Arbeit gab es schon vor dem Erdbeben kaum. Nach der Katastrophe ist es in Haiti schwerer denn je, Geld zu verdienen.
Die Selbsthilfe kommt aber ohne fachliche Mithilfe nicht aus. Das Technische Hilfswerk organisiert deshalb die Arbeitstrupps und leitet sie an. Mit dabei ist Benno Lechner aus Regensburg. Zu Hause ist er Zugführer beim THW. Jetzt hilft der Ingenieurstudent für ein paar Wochen den Cash-for-Work Männern und Frauen, ihr Lager auf die erwarteten Regenfälle vorzubereiten. "Es gießt immer wieder wie aus Eimern", meint Lechner "und in den kommenden Wochen wird noch mehr Niederschlag erwartet." Das Wasser soll durch die angelegten Kanäle abgeleitet werden, anstatt die Zelte wegzuschwemmen. "Es gäbe weit mehr zu tun und es gibt noch viele die Arbeit suchen", meint Lechner "aber das Geld von der EU reiche nicht aus um alle einzustellen."